Die im Folgenden vorgestellten bewährten Praktiken sind konkrete Maßnahmen, deren Umsetzung das interkulturelle Zusammenleben auf lokaler Ebene fördert. Sie können an unterschiedliche Kontexte angepasst und in allen Gemeinden Luxemburgs umgesetzt werden.
Bewährte Praktiken
Bürgerbeteiligungs-Workshop
Bürgerhaushalt (partizipatives Budget)
Bürgerleitfaden
Charta fürs Zusammenleben
Dritte Orte (Bürgerhaus)
Konferenz über Rassismus und die Bekämpfung jeglicher Form von Diskriminierung
Living Library
Meet & Greet zu den Wahlen
Nachbarschafts-App
Nachbarschaftsfest
Seniorenplan
Sprachencafé
Thematischer Monat (Zusammenleben, Rassismus, Vielfalt usw.)
Übersetzung mit QR-Code
Verteilung von Stiften mit verschiedenen Hautfarben
Weiterbildung für kommunale Agenten – Mikroaggressionen
Willkommensveranstaltung für neue Einwohner
Empfang und Orientierung
Das Zusammenleben in den Gemeinden beginnt mit einem herzlichen Empfang und einer Orientierung für neue Bewohner. Eine transparente, mehrsprachige Kommunikation und ein systematischer Informationsaustausch tragen dazu bei, dass sich die Bewohner "zu Hause" fühlen und sich aktiv am sozialen, kulturellen und politischen Leben der Gemeinde beteiligen.
Sprachen, Bildung und Weiterbildung
Wenn den Bürgern die Möglichkeit gegeben wird, eine Sprache zu lernen und/oder zu üben, erhöhen sich ihre Chancen, aktiv am Leben vor Ort teilzunehmen. Kombiniert mit einem Weiterbildungsangebot zu interkulturellen Themen können Gemeinden so ein Lebens- und Arbeitsumfeld schaffen, das Inklusion und Zusammenleben fördert.
Politische Partizipation und Bürgerbeteiligung
Bürger zu ermutigen, sich aktiv an der Entscheidungsfindung auf lokaler Ebene zu beteiligen, sollte sich nicht auf die Information über ihr Wahlrecht beschränken. Ebenso wichtig sind die Bereitstellung von Schulungs- und Diskussionsplattformen für Bürger sowie die Finanzierung von Bürgerprojekten, um die Beteiligung aller zu fördern.
Freiwilliges Engagement und interkulturelle Begegnungen
Die Schaffung von Räumen, in denen Vielfalt gefeiert werden kann, ist ein wichtiger Faktor für das Zusammenleben. Nachbarn kennenlernen, Netzwerke aufbauen, gemeinsame Aktivitäten an „dritten Orten“ starten: So werden Bürger von „Gästen“ zu „Gastgebern“ und engagieren sich als Freiwillige in lokalen Aktivitäten.
Diversität und Bekämpfung von Diskriminierung
Das interkulturelle Zusammenleben basiert auf gegenseitigem Respekt und Solidarität aller Bürger, unabhängig von Alter, Geschlecht, Kultur, Religion oder ethnischer Zugehörigkeit. Durch die Einrichtung von Mediationsstrukturen, Programmen zur Rassismusprävention oder Inklusionsprojekten können Gemeinden die Vielfalt als Berreicherung etablieren und so den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.
Bürgerbeteiligungs-Workshop
Bürgerbeteiligungsworkshops bieten die Gelegenheit, alle Einwohner einzuladen, sich an der kollektiven Beratung oder Entscheidungsfindung zu beteiligen. Der von der Gemeinde organisierte Workshop bringt Entscheidungsträger, Bürger, Vertreter von Ausschüssen und Vereinen zusammen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten/mitzugestalten, die das Zusammenleben in ihrer Gemeinde betreffen. Partizipative Methoden und eine angemessene Moderation der Workshops garantieren eine hohe Qualität der Ergebnisse.
Ziele
- Mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren,
- Sich ihre Ideen und Bedenken zu verschiedenen Themen anhören.
- Pläne diskutieren, die sie interessieren und die kurzfristig, mittelfristig oder langfristig umsetzbar sind.
Bürgerhaushalt (partizipatives Budget)
Der „Bürgerhaushalt“ ermöglicht es den Gemeindebewohnern, Bürgerprojekte vorzuschlagen und an Haushaltsentscheidungen teilzunehmen, indem sie für ihr(e) Lieblingsprojekt(e) abstimmen. Dieser partizipative Ansatz ist Teil des Bestrebens, die BürgerInnen in Projekte einzubinden, die das Lebensumfeld der Gemeinde verbessern sollen (Stadtplanung, Mobilität, Kultur, Kulturerbe, Sozialwesen, Schulen, Jugend und Sport usw.).
Ziele
• Das Engagement der Gemeindebewohner für das soziale, politische und assoziative Leben auf lokaler Ebene anregen,
• Die Identifikation der Bewohner mit ihrem Wohnort fördern,
• Projekte von allgemeinem Interesse durchführen, die das Lebensumfeld in der Gemeinde verbessern sollen.
• Beitrag zum Zusammenleben und zur Förderung kollektiver Ansätze
Bürgerleitfaden
Der Bürgerleitfaden ist eine wesentliche Form der Kommunikation zwischen der Gemeinde und ihren Einwohnern – insbesondere den Neuankömmlingen. Er wird manchmal auch als „Begrüßungsbuch“, „Willkommensführer“ oder „Welcome book“ bezeichnet. Der Bürgerleitfaden dient dazu, die Neuankömmlinge über die Infrastruktur, die Dienstleistungen, das Bildungswesen und die Betreuungseinrichtungen ihrer Gemeinde, aber auch über das Leben und die Kultur in Luxemburg zu informieren.
Ziele
- Den Neuankömmlingen zeigen, dass sie willkommen sind
- Praktische Informationen über das Leben in der Gemeinde bereitstellen
- Die lokalen Ressourcen fördern (Vereine, soziale und kulturelle Einrichtungen,…),
- Das Engagement und die Interaktion zwischen den BürgerInnen in verschiedenen Bereichen wie Freiwilligenarbeit, politische Partizipation, Sprachen lernen und anwenden anregen.
- Ein Klima des Austauschs, des Wohlbefindens, der Integration und des sozialen Zusammenhalts fördern.
Charta fürs Zusammenleben
Die Lebensqualität und das gute Zusammenleben sind Werte, die in unseren Gemeinden gefördert werden sollen. Jede Generation hat ihren Platz und jede·r ist willkommen. Eine lokale Charta des guten Zusammenlebens kann ausgearbeitet werden, um die praktische Umsetzung dieser Werte, das Zusammenleben und das gegenseitige Verständnis zu unterstützen.
Idealerweise wird der Inhalt der Charta im Rahmen eines partizipativen Prozesses gesammelt, bei dem verschiedene beratende Kommission, die Leiter der kommunalen Abteilungen und ein Panel von Bürger·innen und Personen, die in der Gemeinde arbeiten, zum Thema Zusammenleben befragt werden. Die Charta vereint die Ideen all dieser Personen über die Art und Weise, wie das Zusammenleben in der Gemeinde gelingen kann. Jede Person soll sich in der Gemeinde wohlfühlen können und deshalb muss jede·r zum Zusammenleben in einer respektvollen Gemeinschaft beitragen.
Nur gemeinsam können wir die Gesellschaft aufbauen, in der wir leben wollen.
Jede·r Einwohner·in und jede·r Arbeitnehmer·in ist aufgefordert, diese Charta zu unterzeichnen. Die Unterschrift einer Person symbolisiert ihre Verpflichtung, ihren Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben zu leisten. Die Charta kann bei verschiedenen Veranstaltungen zur Unterzeichnung angeboten werden, insbesondere bei solchen, die einen Raum für Begegnungen eröffnen.
Ziele
- Den gegenseitigen Respekt fördern
- Solidarität fördern
- Den sozialen Zusammenhalt stärken
- Diskriminierungen bekämpfen
- Den Dialog und die Kommunikation fördern
- Gemeinsame Lebensregeln aufstellen
- Für bürgerliche Werte sensibilisieren
- Konflikten vorbeugen und sie bewältigen
- Nachhaltige Entwicklung fördern
Dritte Orte (Bürgerhaus)
Dritte Orte werden von lokalen Netzwerken von Freiwilligen betrieben, die alle Arten von Aktivitäten anbieten und teilen. Sie bringen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und Kultur außerhalb eines strukturierten Vereinsrahmens zusammen.
Im Allgemeinen ist der Dritte Ort für alle offen und ermöglicht es den Bewohnern, sich zu versammeln, sich auszutauschen und aktiv zu sein. Insbesondere, indem er einsamen und isolierten Menschen (Senioren, Alleinerziehenden, Ausländern, die die Landessprachen nicht beherrschen usw.) einen einladenden und unterhaltsamen Rahmen bietet, ohne Strukturen oder organisatorische Zwänge. Die Ressourcen sind vielfältig und jeder Gemeinde eigen, da sie von den Einwohnern selbst im Rahmen eines freiwilligen Engagements eingebracht werden. Jeder Einwohner, jede Person mit oder ohne Engagement in einem Verein hat Talente, Fähigkeiten oder Wünsche, die es zu teilen gilt.
Ziele
- Stärkung des sozialen Zusammenhalts und des interkulturellen und generationenübergreifenden Austauschs.
- Die Isolation von Einzelpersonen bekämpfen.
- Die Bewohner befähigen und aktiv einbeziehen.
- Die Freiwilligenarbeit und die Bürgerbeteiligung fördern.
- Die Bevölkerung ermutigen und unterstützen, alle Arten von freiwilligen Aktivitäten anzubieten.
- Begegnungen und Austausch zwischen alten und neuen Bewohnern der Gemeinde, zwischen Luxemburgern und Ausländern sowie zwischen Jung und Alt erleichtern.
Konferenz über Rassismus und die Bekämpfung jeglicher Form von Diskriminierung
Rassismus tritt in unserem Alltag in verschiedenen Formen auf: von offenem Rassismus über strukturellen Rassismus bis hin zu sogenannten Mikroaggressionen.
Um das Thema mit einem breiten Publikum zu diskutieren, kann es hilfreich sein, eine Konferenz über Rassismus, Antirassismus und den Kampf gegen jede Form von Diskriminierung zu organisieren, eventuell gefolgt von einem Workshop zum kritischen Denken.
Solche Aktivitäten können von einer Gemeinde als Teil ihres Engagements für das interkulturelle Zusammenleben organisiert werden, zu dem eine eindeutig antirassistische Haltung gehört. Eine solche Konferenz ermöglicht den Erwerb von Wissen über Rassismus, der jede∙n von uns betrifft, und darüber, was wir tun können und müssen, um ihn zu bekämpfen. Der Workshop zum kritischen Denken ist optional, dient aber dazu, das Thema mit einem kleineren Publikum zu vertiefen.
Ziele
- Bewusstsein schaffen: Informationen über aktuelle Formen von Rassismus vermitteln und interkulturelles Verständnis fördern.
- Vorurteile erkennen und abbauen: Die Teilnehmer∙innen ermutigen, ihre eigenen Vorurteile und kognitiven Verzerrungen zu identifizieren und zu reflektieren.
- Die betroffenen Personen stärken.
- Solidarität fördern: Gemeinschaften stärken und Netzwerke schaffen, um gemeinsam gegen Rassismus vorzugehen.
- Antirassistische Praxis: Methoden und Werkzeuge bereitstellen, um Rassismus aktiv zu bekämpfen, sei es im privaten, beruflichen oder öffentlichen Bereich.
- Zivilcourage fördern: Menschen ermutigen, in rassistischen Situationen einzugreifen und Solidarität zu zeigen, und ihnen die Mittel dazu an die Hand geben.
- Den Dialog fördern: Einen Raum für offene Diskussionen und den Austausch von Erfahrungen und Perspektiven schaffen.
Living Library
Das Treffen mit lokalen Persönlichkeiten kann ein wichtiger Punkt sein, um sich „zu Hause“ zu fühlen. Es ist sicherlich einer der Faktoren, die zum Zusammenleben beitragen und das Gefühl vermitteln, mit der örtlichen Gemeinschaft verbunden zu sein.
Die gute Praxis der Lebendigen Bibliothek kann eine separate Veranstaltung sein oder Teil einer größeren Veranstaltung.
Das Konzept der Lebendigen Bibliothek beruht auf der Einrichtung einer Bibliothek, in der Bücher durch Menschen ersetzt werden. Für eine Dauer von 15-30 Minuten kann das Publikum die Zeit einer lokalen Persönlichkeit für ein Gespräch über ein interessantes Thema „mieten“.
Beispiele für „lebende Bücher“ sind: lokale Künstler, lokale Aktivisten, lokale Unternehmern etc.
Ziele
- Bekämpfung von Diskriminierung durch die Schaffung von Gesprächsmöglichkeiten.
- Stereotypen aufbrechen.
- Das Verständnis und die Vielfalt von Standpunkten fördern.
- Die Möglichkeit zu einem ehrlichen Dialog bieten.
Meet & Greet zu den Wahlen
Um die politische Partizipation zu fördern, ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass die Einwohnerinnen und Einwohner Zugang zu den Informationen haben, die sie brauchen, um sich aktiv zu engagieren. Die politischen AkteurInnen in der Gemeinde zu kennen, ist ein guter Ausgangspunkt. Eine gute Möglichkeit, um sicherzustellen, dass die Einwohner die Möglichkeit haben, ihre politischen Vertreter kennen zu lernen, ist die Organisation einer Meet & Greet-Veranstaltung. Diese Praxis kann besonders im Vorfeld von Kommunalwahlen nützlich sein. Das Meet & Greet ist jedoch mit anderen Veranstaltungen, die Sie in Ihrer Gemeinde organisieren, kompatibel und könnte auch in eine Begrüßungsveranstaltung für Neuankömmlinge integriert werden.
Ziele
- Die Wählerinnen und Wähler über die Grundzüge und Werte der politischen Parteien informieren, die bei den Kommunalwahlen antreten werden,
- Herstellung eines direkten Kontakts zwischen den Wählerinnen und Wählern und den Kandidatinnen und Kandidaten, die die jeweiligen Parteien vertreten,
- Den Kandidatinnen und Kandidaten in den Mehrheitsgemeinden die Möglichkeit geben, sich vorzustellen,
- Über die Regeln informieren, die für eine korrekte Stimmabgabe einzuhalten sind,
- Die Eintragung von Nicht-Luxemburgern in die Wählerlisten fördern.
- Die Besucher für eine Bürgerbeteiligung sensibilisieren, die sich nicht auf das Wahlrecht beschränkt, sondern tagtäglich durch gesellschaftliches Engagement, Vereinsarbeit, Kultur, Nachbarschaftshilfe usw. gelebt wird .
Nachbarschafts-App
Eine Nachbarschaft App bietet den Nachbarn ein kostenloses, geschlossenes und sicheres soziales Netzwerk, das sich auf die soziale Interaktion zwischen den Bewohnern und ihr Engagement in der Nachbarschaft konzentriert.
Die Nachbarschaften dieser App sind geografisch abgegrenzt. Der Zugang basiert auf der Adresse, und nur Mitglieder haben Zugriff auf Nachrichten aus der Nachbarschaft.
Im Idealfall fördert sie durch Offline-Treffen und über die Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner den sozialen Zusammenhalt in Ihrer Gemeinde.
Darüber hinaus ermöglicht diese Anwendung den Bürgern, über relevante Ereignisse, Dienstleistungen oder Projekte in ihrer Nachbarschaft informiert zu werden.
Die Nachrichten aus der Nachbarschaft bleiben vertraulich und sind für externe Parteien nicht zugänglich. Darüber hinaus erlaubt die App nur die Teilnahme von externen Parteien, die einen nicht-kommerziellen Wert für die Bürger darstellen, wodurch die Integrität der Plattform und die Wahrung des Gemeinschaftsinteresses gewährleistet werden.
Ziele
- Die Isolation von Einzelpersonen bekämpfen.
- Ihre Nachbarn kennenlernen.
- Werkzeuge oder Materialien verleihen oder ausleihen.
- Den Verlust eines Haustiers melden.
- Empfehlungen von lokalen Fachleuten (Klempner, Babysitter usw.) finden.
- Beteiligen Sie sich an Diskussionen über Planungs- und Entwicklungsprojekte.
- Nachbarschafts-Events wie Flohmärkte oder Partys organisieren.
- Erhalten Sie Informationen von der Gemeinde und anderen lokalen Organisationen.
- Fügen Sie Aktivitäten der Nachbarschaft in den Kalender ein.
- Die Bevölkerung dazu ermutigen, alle Arten von freiwilligen Aktivitäten vorzuschlagen.
- Begegnungen und Austausch zwischen alten und neuen Bewohner der Gemeinde, zwischen Luxemburger und Nicht-Luxemburgern sowie zwischen Jung und Alt erleichtern.
- Einen partizipativen Haushalt umsetzen.
Nachbarschaftsfest
Das Nachbarschaftsfest ist ein ursprünglich französisches Fest, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Nachbarn die Möglichkeit zu geben, sich auf gesellige Weise zu treffen, um die zunehmende Isolation in Städten und Dörfern zu durchbrechen und ein Gefühl der Zugehörigkeit zum eigenen Ort zu schaffen.
Üblicherweise von den Bürgern veranstaltet, kann die Gemeinde die Informationen weitergeben und logistische Unterstützung bieten (Verkehrsschranken, Werbeplanen, Bänke und Biertische usw.).
Ziele
- Förderung des sozialen Zusammenhalt, der Geselligkeit und der Solidarität in der Nachbarschaft.
- Schaffung eines Zugehörigkeitsgefühls in seinem Ort.
Sprachencafé
Ein Sprachencafé, Sprachcafé, „Sproochecafé“ oder polyglottes Café ist eine hervorragende Gelegenheit, Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen, die ihre Sprachkenntnisse durch praktische Anwendung erweitern möchten. Es handelt sich dabei um Gesprächstische, die nach Sprachen aufgeteilt sind. Der Organisator kann einen oder mehrere Tische in Englisch, Luxemburgisch, Portugiesisch, Französisch, Deutsch usw. anbieten. Die Auswahl der Sprachen hängt von den Freiwilligen ab, die einen Tisch leiten, und von der Anzahl der Teilnehmer, die die angebotene Sprache üben möchten.
Die Themen können vorab ausgewählt oder während der Veranstaltung frei diskutiert werden.
Das Mindestniveau der Sprachkenntnisse der Lernenden sollte mindestens A1 abgeschlossen sein. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Fortschritt der Lernenden unterschiedlich sein kann und A1 nur ein Richtwert ist.
Ziele
- Eine Sprache anwenden,
- Den Wortschatz erweitern und die mündliche Ausdrucksweise verbessern,
- Die Beziehungen zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern erleichtern,
- Den Sprachenreichtum der Teilnehmer/innen entdecken und wertschätzen,
- Helfen Sie, die Angst vor dem Sprechen zu überwinden.
- Sich in einer kleinen Gruppe, die von einem ehrenamtlichen Betreuer geleitet wird, über ein Thema aus dem Alltag austauschen.
Thematischer Monat (Zusammenleben, Rassismus, Vielfalt usw.)
Der Thematische Monat wird sich in verschiedenen interaktiven Aktivitäten manifestieren: Schulungen für die allgemeine Öffentlichkeit und sozialpädagogische Dienste, Diskussionsabende und Filmdebatten, öffentlich zugängliche Konferenzen, Sprachcafés und andere Veranstaltungen. Diese Initiativen zielen darauf ab, den direkten Kontakt mit der Bevölkerung aufrechtzuerhalten oder herzustellen und über verschiedene Formen von Respekt (oder andere Themen) zu diskutieren.
Der Thematische Monat kann sich auf ein sehr konkretes Thema konzentrieren.
Beispielsweise drehte sich der Respektmonat 2023 in Düdelingen um ein bestimmtes Thema: Kommunikation. Das Motto lautete: „Sag mal, wie sprichst du mit mir?!“ – „So, wéi schwätz du mat mär?!“.
Dem Projekt liegt die Idee zugrunde, dass Respekt in zwischenmenschlichen Beziehungen ein kontinuierlicher Lernprozess ist. Um weiterhin in einer respektvollen, toleranten und kohäsiven Gesellschaft leben zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Erfahrungen mit respektvollen Praktiken zu vervielfachen.
Ziele
- Sensibilisierung der Bürger·innen: Die Öffentlichkeit über die Werte des Zusammenlebens informieren und aufklären: Respekt, Toleranz, Gleichheit und Solidarität durch verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen.
- Vorurteile erkennen und abbauen: Die Teilnehmer·innen ermutigen, ihre eigenen Vorurteile und kognitiven Verzerrungen zu identifizieren und zu reflektieren.
- Stärkung des sozialen Zusammenhalts: Positive Interaktionen zwischen den verschiedenen Gruppen der Gemeinschaft fördern, um soziale Bindungen zu stärken und die Inklusion zu fördern.
- Förderung der kulturellen Vielfalt: Die kulturelle Vielfalt der Stadt feiern und die Wertschätzung und den Respekt gegenüber verschiedenen Kulturen und Hintergründen fördern.
- Bürger·innenengagement: Beziehen Sie die Einwohner∙innen in Diskussionen rund um das Thema Respekt ein. Debatten und Diskussionen organisieren, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Respekt und Toleranz zu thematisieren.
- Ausbildung und Entwicklung: Schulungen und Workshops anbieten, um berufliche Kompetenzen zu entwickeln, ebenso wie respektvolle Praktiken zu fördern.
Übersetzung mit QR-Code
Es handelt sich um ein schriftliches Dokument in französischer und/oder luxemburgischer Sprache, das alle notwendigen Erklärungen zum Thema oder zur Veranstaltung enthält. Damit jeder die Nachricht verstehen kann, verschiedene Sprachen, damit Personen, die verschiedene Sprachen sprechen, den Text in der gewünschten Sprache scannen und lesen können. Dies erleichtert das Verständnis des Dokuments enorm und macht es gleichzeitig lesbarer und weniger überladen.
Ziele
- Förderung des Engagements und der Interaktion zwischen Bürgerinnen und Bürgern in verschiedenen Bereichen,
- ein Klima des Austauschs, des Wohlbefindens, der Integration und des sozialen Zusammenhalts fördern
Verteilung von Stiften mit verschiedenen Hautfarben
Rassismus hat seinen Ursprung oft in unserer Sprache. Diskriminierende Stereotypen und vorgefasste Meinungen werden so unbewusst an die neuen Generationen weitergegeben. In vielen Kontexten muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Das Problem wird am Beispiel des rosafarbenen Buntstifts „Hautfaarf“ gut deutlich: Lange Zeit wurde in den Buntstiftkästen unserer Kinder nur ein Farbton als „Hautfarbe“ bezeichnet, nämlich ein helles Rosa. Diese Bezeichnung ist im Luxemburgischen und in vielen anderen Sprachen üblich (z. B. „Skin Tone/Color“ im Englischen).
Dies steht in klarem Widerspruch zur Realität unserer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft. Von hellem Beige bis hin zu sehr dunklem Braun gibt es unzählige Schattierungen und Hautfarben. So setzt die Sprache bereits eine Norm, die viele Menschen ausschließt. Viele Kinder können sich selbst und ihre Freunde oder Eltern nicht realistisch zeichnen, wenn sie nur einen einzigen Bleistift der als Hautfarbe gilt haben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie sich in einem gewissen Alter fragen: „Bin ich normal?“.
Die Verteilung von Hautfarben zeigt die Weigerung, Rassismus und Diskriminierung zu tolerieren, und versucht, aktiv zu einer inklusiven Gesellschaft beizutragen, in der Vielfalt wertgeschätzt wird.
Eine Möglichkeit, diese Botschaft zu vermitteln, besteht darin, Grundschulkindern einen Satz Stifte mit verschiedenen Hauttönen zusammen mit einem erklärenden und sensibilisierenden Brief an die Eltern zu schenken. Dies kann im Rahmen eines besonderen Anlasses geschehen, wie z. B. dem Europatag am 9. Mai (der seit 2000 unter dem Motto „In Vielfalt geeint“ steht).
Ziele
Unsere Vision ist eine offene Gesellschaft, die frei von Vorurteilen, Rassismus und Diskriminierung ist. Mit der Verteilung von Hautfarben an alle Kinder in der Grundschule wollen wir den Kindern ermöglichen, den Wert der Vielfalt selbst zu entdecken, und Eltern, Lehrer· innen oder/und Erzieher·innen helfen, die nächste Generation unter Berücksichtigung der Vielfalt zu erziehen, ohne Stereotypen zu vermitteln.
Weiterbildung für kommunale Agenten – Mikroaggressionen
Der Umgang mit Diversität am Arbeitsplatz erfordert eine Reihe von Fähigkeiten von Seiten der Mitglieder.innen eines Teams. Das Erlernen dieser Fähigkeiten ist für kommunale Bedienstete besonders wichtig, um den Service, den sie den Bürgern bieten, zu verbessern und die Kommune zu einem bevorzugten Arbeitgeber für alle zu machen. Ein Schritt ist die Sensibilisierung in Bezug auf Mikroaggressionen, die im Alltag eines Teams absichtlich oder unabsichtlich vorkommen können. Diese Schulung konzentriert sich auf die Definition von Mikroaggressionen und ihre Beispiele am Arbeitsplatz, die verschiedenen Arten von Mikroaggressionen (Mikroaggressionen, Mikrobeleidigungen und Mikroinvalidierungen) und den Unterschied zwischen Mikroaggressionen und Belästigung. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, die physiologischen Auswirkungen von (langfristigen) Mikroaggressionen auf eine Person verstehen zu lernen und den Unterschied zwischen der Absicht einer Handlung und deren Folgen zu erkennen. Die Teammitglieder werden so für Machtspiele sensibilisiert, die am Arbeitsplatz vorkommen können, und lernen, assertiv darauf zu reagieren.
Ziele
- Das Konzept der Mikroaggressionen (am Arbeitsplatz) und deren Auswirkungen verstehen;
- Mikroaggressionen im Arbeitsalltag vorbeugen, um das Arbeitsklima zu verbessern;
- Eine wohlwollendere Kommunikation am Arbeitsplatz fördern;
- Verstehen, wie man in Situationen von Mikroaggressionen handeln und reagieren kann.
Willkommensveranstaltung für neue Einwohner
Die Willkommensveranstaltung für neue Einwohner ist eine regelmäßige Veranstaltung, die für Bürger organisiert wird, die sich neu in der Gemeinde angemeldet haben. Sie ist ein guter Ausgangspunkt für neue Einwohner, um die Gemeinde besser kennen zu lernen und ihre Nachbarn zu treffen.
Ziele
- Die Gemeinde und die örtlichen Bezugspunkte (z.B. Geschäfte, kulturelle Einrichtungen, Sportstätten) kennen lernen,
- Nachbarn/-innen kennen lernen und den eigenen Kontaktkreis erweitern,
- Neugierde füreinander zeigen,
- Die Isolation durchbrechen,
- Das soziokulturelle Leben der Gemeinde vorstellen (Veranstaltungen, Organisationen),
- Schlüsselfiguren des lokalen Lebens vorstellen (z. B. Politiker, Aktivisten, Landwirte usw.),
- Ermutigen Sie dazu, eine der lokalen Sprachen zu sprechen und sie als Instrument zur Selbstermächtigung zu nutzen,
- Die Möglichkeit bieten, sich mit der Gemeinde zu identifizieren und lokale Veranstaltungen zu unterstützen,
- Ein besseres Verständnis der luxemburgischen Kultur bieten,
- Eine bessere Orientierung in der kulturellen Vielfalt der Gemeinde bieten.